#guteantwort
Baden-Württemberg will bis zum Jahr 2040 bilanziell klimaneutral werden. Auch die Kommunen in der Region verfolgen eigene ambitionierte Klimaziele. Es geht also darum, möglichst viele Emissionen einzusparen und gleichzeitig eine klimaneutrale, sichere Energieversorgung aufzubauen – nicht nur bei der Strom-, sondern auch bei der Wärmeerzeugung. Genau dabei kann Erdwärme helfen. Sie ist eine Energiequelle aus unserer Region und für die Region, klimaneutral und unerschöpflich, und sprudelt auch, wenn Wind und Sonne gerade mal Pause machen. Deshalb haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, dieses Potenzial zu untersuchen.
Energie-/Wärmewende - eure Fragen
Was ist an der Erdwärme eigentlich so toll?
Einer der großen Vorteile der Erdwärme ist: Mit ihr lassen sich große Mengen an CO2 und anderen Treibhausgasen vermeiden. Um den Klimawandel zu stoppen, müssen wir überall die Treibhausgasemissionen reduzieren. Bei der Energiegewinnung wird kein C02 ausgestoßen und es ist auch kein Endlager für Abfälle nötig.
Der zweite Punkt ist: Die Erdwärme ist immer da. Sie ist eine zuverlässige Energie, unabhängig von Wind, Wetter und der Tageszeit. Und drittens: Da wir sie lokal gewinnen können, macht sie uns auch unabhängiger von politischen Umständen und Ereignissen: Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass unsere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffimporten nicht nur klimaschädlich ist, sondern auch riskant und unsicher.
Erdwärme ist lokal, sicher, klimaschonend, unabhängig, stabil.
Mehr erfahren über die Vorteile von Erdwärme, auch für Gesellschaft und einzelnen Menschen
Wie steht die Politik zur Geothermie?
Das kommt auf die entsprechenden PolitikerInnen an: Die Bundesregierung hat anspruchsvolle Klimaschutzziele definiert und will mit verschiedenen Gesetzen die Energiewende beschleunigen. Im Klimaschutzplan 2050 des Bundes ist die Entwicklung einer zukunftsfähigen Energieversorgung ein zentraler Eckpfeiler: Der Anteil der erneuerbaren Energien soll ausgebaut werden – und zwar nicht nur bei der Stromversorgung, sondern auch im Wärmemarkt. Das Ziel: Im Jahre 2050 sollen mindestens 60 Prozent des Bruttoendenergieverbrauchs aus erneuerbaren Energien stammen.
Dass die Geothermie große Potenziale hat, findet sowohl die Landesregierung von Baden-Württemberg als auch die Bundesregierung. Weil es dafür einmalig günstige Voraussetzungen am Oberrhein gibt, befürwortet die Politik ausdrücklich, diese Potenziale genauer unter die Lupe zu nehmen.
Die Landesregierung will den Ausbau der tiefen Geothermie verstärkt fördern. Das Kabinett hat sich im Frühjahr 2020 für die Nutzung ausgesprochen und beschlossen, die Rahmenbedingungen für den wirtschaftlichen Einsatz der tiefen Geothermie zu verbessern. Denn die tiefe Geothermie könne einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.
Um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und die damit verbundenen Herausforderungen zu meistern, wurden verschiedene Maßnahmen in einer Roadmap Tiefe Geothermie verankert.
Worum gehts bei der „Roadmap Tiefe Geothermie“?
Mit der Roadmap Tiefengeothermie verfolgt die baden-württembergische Landesregierung ein wichtiges Ziel: Die Rahmenbedingungen für die Tiefengeothermie sollen verbessert werden. Wichtigster Punkt: Die Menschen sollen rundum über Chancen und Risiken der Tiefengeothermie Bescheid wissen – und dazu fundierte Informationen auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft erhalten, formulierte es Umweltminister Franz Untersteller. „Darüber hinaus geht es darum, die technischen und wirtschaftlichen Potenziale für profitable Projekte zu untersuchen, Erschließungskonzepte zu entwickeln und Netzwerke für die Umsetzung von Projektideen zu knüpfen.“
Um wichtige Aspekte zu erforschen, hat das Umweltministerium einen Forschungsantrag des Landesforschungszentrums Geothermie (LFZG) bewilligt.
Was hat Erdwärme mit der Wärmewende zu tun?
Aktuell leider noch nicht so viel, wie sie könnte und sollte: Im Moment gehen rund 20 bis 30 Prozent aller klimaschädlichen Treibhausgase auf das Konto der Wärmeerzeugung. Der Gebäudesektor verbraucht knapp 35 Prozent unserer gesamten Endenergie, vor allem für Heizung und Warmwasser. Noch wird in Deutschland jede zweite Wohnung mit Gas beheizt.
Klar, dass dann eine Veränderung der Wärmegewinnung einen großen Beitrag leisten kann, um Gebäudewärme klimaneutral zu erzeugen und unabhängig vom Import fossiler Energien zu werden. Dabei ist es sinnvoll, sowohl Bestandsgebäude zu sanieren als auch Neubauten energieeffizient zu bauen.
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