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21.10.2022

badenova und Kommunen treiben Windenergie voran

Der Ausbau der Windenergie in Land und Region ist zwingend notwendig, um die Umsetzung der Energiewende voranzutreiben und unabhängiger von externen Energielieferungen zu werden - dies hat auch die Kommune Vöhringen am Rand des mittleren Schwarzwaldes klar vor Augen. Bei einer gemeinsamen Begehung des Windparks Hohenlochen mit den Spezialisten der badenova-Tochter badenovaWÄRMEPLUS am 21. Oktober 2022 konnten sich die Vertreter der Gemeinde nun ein direktes Bild von Optik und Technik der Anlagen machen.

Windparkbegehung am Hohenlochen mit Vertretern aus Vöhringen
Windparkbegehung am Hohenlochen mit Vertretern aus Vöhringen

Die Stadt Oberndorf und die Gemeinde Epfendorf streben an, entlang der Bundesautobahn A81 gemeinsam mit badenovaWÄRMEPLUS und dem Grünen Emissionshaus, beides Tochterunternehmen des regionalen Energie- und Umweltdienstleisters badenova, einen Windpark mit fünf Windkraftanlagen zu errichten. Mit Vöhringen interessiert sich nun eine weitere Gemeinde entlang der Gemarkungsgrenze für eine Beteiligung am Windpark. Um die Gemeinderatsmitglieder und Bürger umfassend zu informieren, führte badenovaWÄRMEPLUS in der Vergangenheit verschiedene Informationsveranstaltungen in allen betroffenen Kommunen durch, zuletzt am 19. Oktober im Rahmen einer Bürgerversammlung in Oberndorf. Zudem hatte badenovas Wärmetochter zu einer gemeinsamen Begehung des im Frühjahr 2021 in Betrieb genommenen Windparks Hohenlochen auf einem Höhenrücken zwischen Oberwolfach und Hausach im Kinzigtal eingeladen.

Windparkbegehung:
Dieser Einladung sind am Freitag, 21. Oktober 2022 etliche Gemeinderäte der Kommune Vöhringen im Landkreis Rottweil gefolgt. Durch die Begehung des Windparks, der aus vier Anlagen des Typs Enercon E-138 besteht, bekamen die Gemeinderäte einen Einblick in die praktische Umsetzung eines solchen komplexen Vorhabens. Neben den technischen Aspekten wie der Leistung des Windparks und seinen Einsparpotenzialen wurde unter anderem durch Referenten, die an der Planung und Umsetzung des Projektes maßgeblich mitgewirkt haben, Einblicke in den Natur- und Artenschutz und insbesondere in die Ausgleichsmaßnahmen gegeben. Auch Matthias Bauernfeind, Bürgermeister von Oberwolfach, war zur Veranstaltung eingeladen. Die Gemeinde Oberwolfach ist Standortkommune, Miteigentümer des Windparks und Gründungsort einer Bürgerenergiegesellschaft.

Vöhringens Bürgermeister Stefan Hammer bedankte sich bei badenovaWÄRMEPLUS für die Einladung zur Informationsveranstaltung: „Die gesellschaftliche Notwendigkeit, erneuerbare Energien zu fördern und unabhängiger von ausländischen Energiequellen zu werden, ist unabdingbar. Aus diesem Grunde erwägen wir, uns dem Windpark mit weiteren Standorten anzuschließen und so unseren Beitrag zu leisten. Auch sind uns die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf den Menschen sowie Flora und Fauna bewusst. Wir freuen uns deshalb, dass wir uns hier am Hohenlochen ein erstes Bild von einem sehr erfolgreich umgesetzten Projekt machen und gleichzeitig kritische Fragen klären können.“ Zudem könnten die an derartigen Windparks beteiligten Städte und Gemeinden auch von den Pacht- und Gewerbesteuereinnahmen profitieren, so Hammer.

Auch Sebastian Schüßler, verantwortlich für die Projektentwicklung bei badenovaWÄRMEPLUS, war positiv gestimmt: „Gemeinsam mit den Kommunen in unserer Region treiben wir die Energiewende konsequent voran. Unser Ziel ist die dauerhaft regenerative Wärme- und Stromversorgung aller hier lebenden Menschen. Die Erweiterung des geplanten Windparks in Richtung Vöhringen wäre ein herausragendes Symbol für eine interkommunale Antwort auf die aktuellen Krisen und mehr soziale Akzeptanz für dieses Vorhaben.“

Windrad am Hohenlochen
Windrad am Hohenlochen

Zum Vorhaben:
Oberndorf a.N. und Epfendorf prüfen gerade gemeinsam mit badenovaWÄRMEPLUS die weiteren Schritte für die Planung eines Windprojektes, das den Bau von fünf Windenergieanlagen neuester Generation (Nabenhöhe um 175m, Rotordurchmesser um 170m, Gesamthöhe um 260m) auf kommunalen Flächen beider Gemeinden westlich und östlich der A81 beinhaltet. Die genauen Standorte für die Anlagen stehen derzeit noch nicht fest. Prämissen sind hier der Abstand zur Wohnbebauung, Schutz der Umwelt, Nutzen bestehender Infrastruktur und die effektive Nutzung der Windressourcen, die zeitnah noch durch eine mindestens einjährige Messung detailliert untersucht werden. Möglich sind auf den Gemarkungen von Oberndorf und Epfendorf fünf Windräder mit einer Gesamtleistung von 27,5 Megawatt. Das entspricht einer Stromausbeute von 50 Millionen Kilowattstunden erneuerbarem Strom. Eine Erweiterung auf Vöhringer Gemeindeflächen würde zu einer deutlich höheren Stromproduktion führen.

Zum Windpark Hohenlochen:
Die vier Windkraftanlagen der Firma Enercon, die badenovaWÄRMEPLUS errichtet hat, stehen auf der Gemarkung von Oberwolfach und Hausach auf zirka 650 Metern Höhe. Jede Anlage ist 230 Meter hoch und hat eine Nennleistung von je 4,2 Megawatt (MW). Die Anlage überrascht optisch mit einer neuen Form, da sie nicht mehr wie viele Enercon-Anlagen in Südbaden tropfenförmig anmutet, sondern sehr kompakt gehalten ist. Sie entspricht technisch den modernsten Anlagentechnologien und erzeugt jährlich rund 34 Gigawattstunden (GWh) Strom, das entspricht dem Jahresbedarf von ca. 22.222 Personen. Die dadurch generierte CO2-Einsparung pro Jahr beträgt rund 17.000 Tonnen.

Auch der Natur- und Artenschutz war bei der Planung und Umsetzung des Projekts ein wichtiges Anliegen. So wurden 60 Hektar Wald in angrenzenden Gebieten für das Auerhuhn aufgewertet, Lücken, Schneisen und Freiflächen innerhalb des Waldes erhalten oder geschaffen, Höhlenbäume und Totholzstrukturen geschützt und die Bodenvegetation gefördert. Auch der Sperlingskauz und die Waldschnepfe profitieren davon. Für Fledermäuse wurden Kästen in nun ausgewiesenen Habitat-Baumgruppen angebracht, um den Lebensraum aufzuwerten. Ein spannendes Video zur Entstehung des Windparks gibt es auf der Projektseite Hohenlochen unter badenovawaermeplus.de/hohenlochen