In den Ausbau der regionalen Windkraft rund um Sinsheim im Rhein-Neckar-Kreis kommt Bewegung. Nach dem einstimmigen Beschluss des Windprojekts Energieallee Sinsheim durch den Sinsheimer Gemeinderat Ende Januar unterzeichnete Oberbürgermeister Jörg Albrecht am 11. März 2024 die Pachtverträge mit dem Energiedienstleister badenova aus Freiburg. Damit sichert die Große Kreisstadt badenova rund 42 Hektar städtische Flächen für den Bau des Windparks zu und setzt damit ein starkes Zeichen für die Energiewende.
Mit der Idee für den Bau eines Windparks entlang der A6 war badenova im vergangenen Jahr auf die Stadt Sinsheim zugegangen, die dem Vorhaben mit sehr positivem Interesse entgegentrat. Im Rahmen einer gemeinsamen Bürgerinformationsveranstaltung im November 2023 hatten beide Parteien daraufhin interessierte Bürgerinnen und Bürger transparent über das Projekt informiert und aktiv eingebunden, um eine Entscheidungsgrundlage zu schaffen.
Eine wichtige Rolle für die Menschen vor Ort hatte dabei u.a. gespielt, dass sich die Standorte der Windräder nicht im Wald und nahe der Autobahn befinden. In seiner Sitzung vom 30. Januar 2024 stimmte der Sinsheimer Gemeinderat schließlich einstimmig für den Windpark und ebnete damit den Weg zu nachhaltig erzeugter Energie im Rhein-Neckar-Kreis.
Unterschrift der Pachtverträge
Einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur Energieallee Sinsheim symbolisiert nun auch die Unterschrift der städtischen Flächennutzungsverträge. In einem gemeinsamen Termin im Sinsheimer Rathaus unterzeichneten Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Michael Klein, Geschäftsführer der badenovaWÄRMEPLUS, am 11. März 2024 die entsprechenden Dokumente. „Wir freuen uns, diesen wichtigen Schritt mit einem erfahrenen Partner wie badenova zu gehen und der Region damit zu zeigen, wie ernst wir die Umsetzung der Energiewende nehmen. Wir haben hier als Kommune Vorbildcharakter. Nun hoffen wir auf weitere Unterschriften von relevanten Flächenbesitzern, um das Projekt schnellstmöglich auf die Füße zu stellen“, so Jörg Albrecht beim Unterschriftstermin.
Michael Klein bedankte sich für das entgegengebrachte Vertrauen der Stadt: „Es ist motivierend für alle, die an der Energiewende arbeiten, dass sich der Wind für den Windkraft-Ausbau spürbar in Richtung Rückenwind gedreht hat. Sinsheim ist hier absoluter Vorreiter und wir sind stolz darauf, die Kommune bei ihrem Bestreben zur Erschließung nachhaltiger Energiequellen unterstützen zu dürfen.“
Sichere Einnahmequelle
Die Flächen der Stadt Sinsheim sind über die gesamte Planungsfläche verteilt und umfassen insgesamt ca. 42 Hektar. Der Vertrag sieht eine Laufzeit von 30 Jahren vor und umfasst damit die weitere Planungsdauer und den Betrieb der Anlagen für mindestens 25 Jahre. Wenn der Windpark in Betrieb ist, wird die Stadt Sinsheim über Kommunalabgabe, Gewerbesteuer und Pacht voraussichtlich rund 800.000 Euro jährlich durch den Windpark einnehmen.
Zum Windprojekt
Die vorläufigen Eckpunkte des Projektes Energieallee Sinsheim sind echte Ausrufezeichen: neun Windkraftanlagen sollen entlang der A6 zwischen Hoffenheim und Eschelbach entstehen. Die Energieallee Sinsheim könnte mit einer installierten Leistung von ca. 60 MW deutlich über 100 Millionen Kilowattstunden grünen Strom pro Jahr erzeugen und somit bilanziell über 65.000 Personen mit regional produzierten, erneuerbaren Strom versorgen. Realisiert würde das Projekt durch badenova und deren Beteiligung DGE (Das Grüne Emissionshaus) in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern.
Ideale Ausgangsposition
Die Voraussetzungen für den Windpark bei Sinsheim sind vielversprechend, zumal die neue Generation der Windanlagen mit Nabenhöhen um 175 m, einem Rotordurchmesser um 170 m sowie einer Gesamthöhe um 260 m für die Region geradezu prädestiniert ist. Projektleiter Kai Bekel dazu: „Die Kombination aus Autobahnnähe, angrenzenden Industrieabnehmern, großen Abständen zur Wohnbebauung sowie guten Windverhältnissen sind ideale Ausgangsfaktoren und könnten die Energieallee Sinsheim zu einem Vorzeigeprojekt der Energiewende in der Region machen.“ Der Vertrag mit der Gemeinde ermögliche nun eine optimale Planung des Windparks und helfe dabei, das Projekt mit Hochdruck voranzutreiben. Wie Bekel weiter ausführt, würden dieses Jahr die Natur- und Artenschutzuntersuchungen sowie andere Gutachten durchgeführt. Dies ermögliche eine Stellung des Genehmigungsantrages im ersten Quartal 2025. Der erste Strom könne dann Ende 2028 fließen.
Weitere Informationen zu badenovas Windprojekten gibt es unter badenovawaermeplus.de/wind