Wärmeverbund Freiburg-Süd
Nachhaltige Energie für Dich und eine lebenswerte Zukunft
Wir setzen uns mit Leidenschaft und unserem Expertenwissen für eine erfolgreiche Wärmewende ein. Die wichtigsten Bausteine sind hierbei die Integration von erneuerbaren Wärmequellen sowie industrieller Abwärme. Mit dem Wärmeverbund-Freiburg-Süd gelingt es den Süden der Stadt mit nachhaltiger Fernwärme zu versorgen. Gemeinsam mit unseren Partnern stärken wir die Region und treiben den Klimaschutz aktiv voran.
194,5
Millionen Kilowattstunden jährlich
26.900
versorgte Personen jährlich
30.759
Tonnen CO2 jährlich eingespart
In den Freiburger Stadtteilen Haslach und Vauban setzen wir die Transformation bestehender und den zukunftsweisenden Neubau von Wärmenetzen der 4. Generation um. Durch eine Netzerweiterung schließen wir zusätzlich Gebiete der Stadtteile Stühlinger und der Innenstadt an.
Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt ca. 36,5 Mio. Euro, von denen 11,6 Mio. Euro von der BAFA im Rahmen des Förderprogramms „Wärmenetze 4.0“ gefördert werden. Damit ist unser geplanter Wärmeverbund Freiburg-Süd neben unserem neuen VorhabenWärmeverbund Freiburg-West,deutschlandweit eines der größten Projekte, welches von der BAFA gefördert wird.
So gelingt die lokale Wärmewende:
Jetzt Fernwärmekunde werden
Werden auch Sie Fernwärmekunde unseres neuen Wärmeverbunds Freiburg-Süd! Wir versorgen Sie ökologisch, zuverlässig und günstig mit Wärme – gleichzeitig tragen Sie aktiv dazu bei, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Sichern Sie sich jetzt 1.000 Euro einmalige Förderung für Ihren Anschluss an das Fernwärmenetz!
Das Wärmenetzsystem 4.0 „Wärmeverbund Freiburg-Süd“
Mit dem Wärmeverbund Freiburg-Süd werden die Wärmeversorgung der Freiburger Stadtteile Haslach, Vauban und Stühlinger nachhaltig und innovativ optimiert und erweitert. Als wichtiger Meilenstein des Klimaschutzkonzepts der Stadt Freiburg, das vorsieht bis 2035 klimaneutral zu sein, haben wir uns dabei folgende Ziele gesetzt:
- Erzeugung von über 60 % der Wärme aus erneuerbaren Energien und industrieller Abwärme aus der Molkerei Schwarzwaldmilch
- Schaffung eines innovativen Wärmeverbunds aus vielen dezentralen großen und kleinen Einspeisern
- Zusammenführung und Erweiterung einzelner bestehender Wärmenetze
- Verdopplung des Versorgungsgebiets auf über 3,3 km²
- Sanierung und Reduktion der Rücklauftemperaturen im Bestandsnetz
- Primärenergetische Einsparung von über 11.000 MWh pro Jahr
Das Wichtigste zum Wärmeverbund in Kürze:
- Länge der Wärmetrasse: 27,8 km Bestandnetz und 12 km Netzausbau bis 2025
- Wärmemenge: Steigerung von 23,8 Mio. kWh/a in 2018 auf 41 Mio. kWh/a in 2025
- CO2-Einsparung: 5.000 t pro Jahr gegenüber dem Status Quo – das entspricht einer Reduktion um 75 %! Im Vergleich mit einer ausschließlichen Erdgasversorgung werden sogar 8.000 t/a eingespart.
- Investitionssumme: 36,5 Mio. €
- Wärmeerzeugung: Über 60 % erneuerbare Energien bzw. Abwärmeanteil im Netz (nicht fossile Wärmeerzeugung), davon 3,75 MW Niedertemperatur-Abwärmeauskopplung aus der Schwarzwaldmilch
Kooperation mit der Molkerei Schwarzwaldmilch
Für den zukunftsweisenden Ausbau unserer Fernwärmenetze in den Freiburger Stadtteilen Haslach und Vauban haben wir eine Kooperation mit der Molkerei Schwarzwaldmilch geschlossen und damit unsere langjährige Partnerschaft erweitert.
Im Produktionsprozess der Schwarzwaldmilch blieb die Abwärme bisher ungenutzt. Im Rahmen des Projektes Wärmeverbund Freiburg-Süd haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese Abwärme in Nutzenergie umzuwandeln. Durch die zusätzliche Transformation und den Ausbau unserer bestehenden Fernwärmenetze Haslach und Vauban, sowie die Netzerweiterung Richtung Stühlinger schaffen wir einen deutlichen Mehrwert für die Wärmeversorgung der Bürgerinnen und Bürger.
Ohne die Kooperation mit der Schwarzwaldmilch wäre das Projekt in dieser Dimension nicht umsetzbar gewesen. Gemeinsam machen wir Energie!
Um unsere Klimaziele in der Wärmewende zu erreichen, ist die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung ein entscheidender Faktor. Hierfür brauchen wir neue Ideen, neue Akteure und neue Partnerschaften – die Kooperation mit der Molkerei Schwarzwaldmilch ist hierfür vorbildlich und steht exemplarisch für die Wende in der Wärmeversorgung in unserer Region.
Bauabschnitte des großen Wärmeverbunds
Der Wärmeverbund Freiburg-Süd setzt sich aus insgesamt 7 Bauabschnitten zusammen:
Bauabschnitt 1: Neubau der Energiezentrale Haslach
Aufgrund des Abrisses der Staudinger Schule, die bisher unsere Wärmezentrale Haslach enthielt, haben wir ein neues Gebäude auf dem naheliegenden Gelände in der Staudingerstraße gebaut. Die neue Energiezentrale enthält zwei BHKWs mit insgesamt 2 MW elektrischer Leistung, die strommarktorientiert betrieben werden und so einen Beitrag zur Sektorenkopplung leisten. Zusätzlich ist eine Wärmepumpe installiert, die die Niedertemperatur-Abwärme des BHKWs aus Abstrahlverlusten und dem Gemischkühler auf ein nutzbares Temperaturniveau anhebt. So weisen die BHKWs eine überdurchschnittlich hohe Effizienz auf.
Am 01.12.2021 wurde die neue Energiezentrale Haslach offiziell eingeweiht. Hier geht es zur Pressemitteilung.
Technische Daten der neuen Energiezentrale Haslach:
- zwei mit Erdgas betriebene BHKWs (je 1.000 kWel. und 1.250 kWtherm)
- Wärmepumpe mit 600 kWtherm, die die ansonsten nicht nutzbaren Abstrahlverluste der BHKWs in Nutzenergie umwandelt
- 6.000 kW Spitzenlastkessel, der die Wärmeversorgung auch bei außerordentlichen Kälteperioden sichert
Bauabschnitt 2: Industrielle Abwärmeauskopplung der Schwarzwaldmilch
Im zweiten Bauabschnitt wird die industrielle Abwärmeauskopplung und -einspeisung aus der Kälteerzeugung und dem Abwasserstrom der Schwarzwaldmilch ermöglicht. Zur Anhebung der Niedertemperatur-Abwärme werden stromgeführte Wärmepumpen eingesetzt, so dass ein für die Wärmenetze nutzbares Temperaturprofil von 85°C erreicht werden kann. Die hier erzeugte Wärme aus Abwärme steht ganzjährig zur Verfügung und wird daher als Grundlast für das Wärmenetz genutzt.
Um die Schwankungen der Kälteerzeugung der Schwarzwaldmilch auszugleichen, werden ein Grundlastkälteerzeuger (Absorptionskälteanlage = AKM) sowie ein Eisspeicher gebaut. In Kombination mit weiteren Wärmepufferspeichern kann die Fahrweise ideal zwischen Kältelastprofil und Wärmenetzlastprofil optimiert werden. Die in der AKM zur Kälteerzeugung benötigte Antriebswärme wird über ein BHKW bereitgestellt. Die gesamte Technik befindet sich überwiegend in einem neu zu errichtenden Gebäude für die Energiezentrale.
Technische Daten der Wärmeerzeugung aus der Schwarzwaldmilch:
- Dampf-BHKW und Absorptionskälteanalge (AKM) zur Kälteerzeugung
- 1 MW thermische Energie aus der Kälteerzeugung der Schwarzwaldmilch
- 1,12 MW thermische Energie aus der Rückkühlwärme der AKM
- 1,63 MW thermische Energie aus Abwärme des Abwassers und des BHKW
Bauabschnitt 3: Ringschluss Haslacher Straße
Um die Abwärme aus dem zweiten Bauabschnitt in das Staudinger Netz einspeisen zu können und weitere Anschlussnehmer erreichen zu können, wird in der Haslacher Straße ein Ringschluss der bestehenden Wärmeleitung verbaut. Zusätzlich erfolgt die Querung der B31 und der Dreisam mit einem neuen Wärmeleitungsstrang, um den Stadtteil Stühlinger zu erschließen.
Bauabschnitt 4: Ausbau Energiezentrale Schildacker
Die Energiezentrale Schildacker wird um einen Gasspitzenlastkessel mit 2 MW thermischer Leistung erweitert, um ausreichend Redundanz für die Leistungsspitze zu gewährleisten.
Bauabschnitt 5: Verbindungsleitung Staudinger-Vauban
Im fünften Bauabschnitt erfolgt die Verbindungsleitung zwischen den Netzen Staudinger und Vauban, damit die Abwärme aus dem zweiten Bauabschnitt auch die Sommergrundlast im Netz Vauban liefern kann. Weitere Wärmeabnehmer sollen auch hier mit versorgt werden können.
Bauabschnitt 6: Sanierung und Erweiterung Energiezentrale Vauban
Die Leistung des bestehenden Holzkessels wird von 2 auf 4 MW thermische Leistung erhöht. Außerdem werden ein strommarktdienliches BHWK mit 2,5 MW elektrischer Leistung sowie ein Spitzenlastkessel zugebaut. Das Gebäude wird erweitert, um E-Filter einsetzen zu können.
Bauabschnitt 7: Sanierung von Übergabestationen
Die wesentlichen Temperaturtreiber sollen identifiziert werden, um die Rücklauftemperaturen in den bestehenden Wärmenetzen deutlich zu reduzieren und so die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen. Auf dieser Basis werden abnehmerspezifische Konzepte erarbeitet und die Übergabestationen bei interessierten Kunden ausgetauscht. Zudem sollen die verbauten Wärmemengenzähler mit der IoT-Funktechnologie „LoRaWAN“ ausgestattet werden, und zukünftig die Zählerstände automatisiert übermitteln zu können.
Kontakt
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Christian Paul